Leitbild der Hamburger Gymnasien

Leitbild der Hamburger Gymnasien

Die Aufgaben und Ziele

Das Gymnasium ermöglicht Schülerinnen und Schülern eine vertiefte allgemeine Bildung und führt in einem achtjährigen Bildungsgang zur allgemeinen Hochschul­reife. Das Gymnasium befähigt Schülerinnen und Schüler gemäß ihren Leistungen und Neigungen zur Schwerpunktbildung, sodass sie nach Maßgabe der Abschlüsse in der gymnasialen Oberstufe ihren Bildungsweg an einer Hochschule und in ande­ren berufsqualifizierenden Bildungsgängen fortsetzen können. Es fördert gezielt be­sonders leistungsfähige Schülerinnen und Schüler. Das Gymnasium ermöglicht Schülerinnen und Schülern, selbstständig, eigenverantwortlich, kooperativ und zielori­entiert zu arbeiten. Insbesondere bietet es seinen Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit,

  • sich bedeutsames Wissen anzueignen, das von ihnen in unterschiedlichen Kon­texten genutzt werden kann;
  • Erkenntnismethoden und ihre Gültigkeitsbedingungen kennenzulernen sowie die Abhängigkeit des Wissens von den eingesetzten Methoden zu erfassen;
  • die Gewinnung von Informationen, den Umgang mit ihnen, deren Bewertung und Präsentation zu erlernen;
  • Lernstrategien zu erwerben oder zu vertiefen, die selbstorganisiertes und selbstverantwortetes Lernen unterstützen und auf lebenslanges Lernen vorbe­reiten;
  • effiziente Problemlösestrategien zu entwickeln und dabei auch Alternativen zu denken bzw. zu erörtern;
  • ihre politisch-historische und ethische Reflexions- bzw. Diskursfähigkeit zu ent­wickeln und zu vertiefen;
  • fachübergreifend und fächerverbindend zu denken und zu arbeiten;
  • ihre Kommunikations- bzw. Teamfähigkeit zu entwickeln und ihre Fähigkeit zum Perspektivwechsel zu stärken;
  • Lebensräume differenziert wahrzunehmen und zu lernen, mit Ressourcen ver­antwortlich umzugehen;
  • kulturelle Vielfalt kennen und wertschätzen zu lernen;
  • Phantasie und Kreativität zu entfalten und zu entwickeln;
  • gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.

 

Die Lernkultur

Das Gymnasium bietet Schülerinnen und Schülern ein anregendes Lernmilieu in entsprechend gestalteten Räumen, in dem sie ihr individuelles Lernpotenzial im Rahmen gemeinschaftlichen Lernens optimal entwickeln und ihre besonderen Nei­gungen und Begabungen entfalten können.

Das Gymnasium ermöglicht Schülerinnen und Schülern forschendes und wissen­schaftspropädeutisches Lernen, allein und im Team. Ihre Fähigkeiten zum Transfer und zur Vernetzung von Wissensbeständen unterschiedlicher Fächer werden gezielt gefördert.

Das Gymnasium unterstützt die Entwicklung seiner Schülerinnen und Schüler zu so­zial verantwortlichen Persönlichkeiten. Schülerinnen und Schüler unter- schiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft können ihre Talente und Lernpotenziale in der In­teraktion mit anderen entfalten.

Schülerinnen und Schüler eines Gymnasiums zeigen eine ausgeprägte

  • Anstrengungsbereitschaft,
  • Konzentrationsfähigkeit,
  • Problemlösefähigkeit,
  • Kommunikationsfähigkeit sowie
  • die Fähigkeit zum selbstorganisierten Lernen.

Lehrkräfte eines Gymnasiums gestalten den Unterricht vor dem Hintergrund der fachlichen Anforderungen des Bildungsplans kompetenzorientiert.

  • Sie eröffnen Schülerinnen und Schülern komplexe Lernarrangements, die ihre Problemlösefähigkeit herausfordern und es ihnen ermöglichen, ihr Wissen zu vertiefen.
  • Sie informieren Schülerinnen und Schüler regelmäßig über ihren Leistungs­stand und erörtern mit ihnen kontinuierlich Möglichkeiten, ihre Kompetenzen zu entwickeln sowie sie individuell zu fördern und zu fordern.
  • Sie beziehen Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern fortlaufend in ihre Unterrichtsplanung ein. Lehrkräfte sind damit Dialogpartner bei der Planung ihres weiteren Bildungswegs.
  • Lehrkräfte gestalten ein anregungsreiches Schulleben.

 

Das Bildungsangebot

Am Gymnasium entwickeln Schülerinnen und Schüler ihre fachlichen und überfachli­chen Kompetenzen. Sie erhalten fachlich fundierte, themen- und projektorientierte Bildungsangebote. Die Fachorientierung des Unterrichts wird durch eine fächerver­bindende Arbeitsweise ergänzt. Das Gymnasium kooperiert bei der Gestaltung sei­nes Bildungsangebots mit außerschulischen Partnern (z.B. Hochschulen und Unter­nehmen) und vernetzt sein Bildungsangebot in der Region.

Schülerinnen und Schülern eines Gymnasiums werden frühzeitig und kontinuierlich in ihrer Berufs- und Studienorientierung gefördert.

Die Schulen unterbreiten Schülerinnen und Schülern Angebote zur Exzel­lenz­för­derung, die ihnen unterschiedliche Schwerpunktbildungen in folgenden Domä­nen ermöglichen:

  • Naturwissenschaften, Technik und Mathematik,
  • Gesellschaftswissenschaften,
  • Sprachen,
  • Künste,
  • Sport

Das Gymnasium ermöglicht Schülerinnen und Schülern, ihre individuellen Schwer­punktbildungen zu verändern. Bei aller Vielfältigkeit der Akzentuierung des Bildungs­angebots stellt jedes Gymnasium die Vergleichbarkeit der fachlichen bzw. überfachli­chen Anforderungen sicher.

Dieses Leitbild wurde im Rahmen einer Schulleiterkonferenz am 11.04.2011 von den Schulleitungen Hamburger Gymnasien einstimmig beschlossen.