„In das Niemalsland gibt´s immer einen Weg! Ihr braucht nur einen schönen Gedanken – und etwas Feenstaub.“ – und natürlich einen spielfreudigen Theaterkurs!
Noch einmal so richtig Kind sein – an Feen glauben, sich verkleiden, herumalbern, Mamas Geschichten lauschen: Welches Stück eignet sich dafür besser als der Klassiker „Peter Pan“, die Geschichte eines Jungen, der nicht erwachsen werden will? Für diesen Stoff hat sich der Theaterkurs der S4 unter der Leitung von Frau Buchholz entschieden, um so vielleicht selbst noch einmal für einen kurzen Moment Kind sein zu dürfen, bevor es schon bald mit dem Abitur in der Tasche hinaus in die Welt der Erwachsenen geht.
Und diesen Moment haben die Darsteller genossen und den Zuschauern einen sehr kurzweiligen und witzigen Theaterabend geboten. Mit der Fee Tinkerbell und Peter Pan in einer glitzernden Diskojacke, der seinen Schatten bei der Familie Darling verliert, beginnt die bekannte Geschichte von James Matthew Barrie. Die Familie Darling samt dem „Kindermädchen“ Nana, einem knuffigen Hund, stellt sich vor – gespielt wird bis dahin auf der Vorbühne bei geschlossenem Vorhang. Als Peter Pan zurückkehrt, um seinen Schatten zu holen, bemerken ihn die Kinder der Familie Darling, insbesondere die selbstbewusste Wendy, die sich sofort ein wenig in den verlorenen Jungen verliebt. Er überzeugt die Kinder, ihn ins Niemalsland zu begleiten, wo er mit den Verlorenen Jungs lebt, um dem Erwachsenwerden zu entkommen. Nun beginnt das eigentliche Spektakel: Der Vorhang öffnet sich und dem Zuschauer bietet sich ein fantasievolles Bühnenbild, welches den Darstellern, die zum Teil in neuen Rollen auftreten, unter anderem als Kulisse für rasante Schlauchbootfahrten, gezielte Bogenschüsse, wilde Verfolgungsjagden und spielerische Schwertkämpfe dient. Unterstützt wird dieses Szenario durch eine wirklich gelungene Musikauswahl, die von Kate Bushs Klassiker „Wutherings Heights“ bis hin zu Ruth B.´s Hit „Lost Boy“ reicht. Nachdem der beeindruckende Captain Hook, begleitet von einem genialen Smee („Ja, Chef!“) und einem charmanten Starkey, wie immer in dieser Geschichte von Peter Pan und den Verlorenen Jungs sowie der gewieften Tinkerbell besiegt worden ist und die Kinder der Familie Darling gerettet worden sind, endet dieser schwungvolle Theaterabend im Hause der Darlings, die ihre Tür auch den Verlorenen Jungs öffnet – denn am Ende sehnt sich doch jeder nach einem Ort, den er Zuhause nennen kann, auch ein noch so cooler Peter Pan in grünglitzernder Diskojacke.
Ein Bericht von Antje Kirchbauer