
Mutige Kinder und Jugendliche: Ein Abend mit Prof. Dr. Schulte-Markwort
Laut einer Studie des Barmer Instituts für Gesundheitsforschung haben immer mehr Kinder und Jugendliche depressive Verstimmungen. Bekamen 2018 etwa 316.000 Menschen zwischen 5 und 24 Jahren eine depressive Episode diagnostiziert, waren es im vergangenen Jahr rund 409.000, also beinahe 30 % mehr. Den größten Anstieg gab es mit Anbruch der Corona Epidemie.
Auch die Ergebnisse der Copsy Studie zeigen, dass Kinder und Jugendliche psychisch stärker belastet sind als vor der Pandemie. Kindern und Jugendlichen in Deutschland geht es psychisch immer noch schlechter als vor der Corona-Pandemie. Kriege, Krisen und Terrorismus verursachen Ängste und Sorgen.
Uns als UNESCO Projektschule ist es im Besonderen ein Anliegen, die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung im direkten Umfeld umzusetzen: Das 3. Nachhaltigkeitsziel lautet: „Gesundheit und Wohlergehen“ – das ist, was wir uns für unsere Schüler*innen wünschen, damit sie einen guten Start ins Leben haben und gut lernen können.
Um unsere drängendsten Fragen zu beantworten, haben wir mit Hilfe des Schulvereins Freundeskreis Gymnasium Rahlstedt e.V. eine echte Koryphäe auf diesem Gebiet zu uns in die Schule geholt: Den Kinder- und Jugendpsychiater Herr Prof. Dr. Schulte-Markwort, der u.a. viele Jahre Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKE und als Universitätsprofessor an der Uni in Hamburg und der MSH gearbeitet, und gleichzeitig die kinder- und jugendpsychiatrischen Privatpraxen „Paidion- Heilkunde für Kinderseelen“ in Hamburg und Berlin aufgebaut hat.
Der thematische Fokus seines Vortrags lag auf Konzentrationsschwierigkeiten durch digitalen Medienkonsum, das relativ neue Phänomen der ängstlichen, zurückgezogenen Mädchen und Schulangst. – Alles Themen, die wir in der täglichen Arbeit mit den Kindern- und Jugendlichen am GyRa beobachten können.
Den Vortrag geschlossen hat Herr Prof. Dr. Schulte-Markwort mit einem Appell für mehr Partizipation der Kinder- und Jugendlichen, denn diese sei der Schlüssel für ein Agieren auf Augenhöhe und der beste Schutz vor persönlichen Krisen.
Ein Bericht von Katharina Ilemann