Eine Gruppe von sieben Personen steht vor einem historischen Gebäude mit Säulen. Die Menschen lächeln und posieren für das Foto, während eine weitere Person im Hintergrund mit einem Smartphone beschäftigt ist. Es ist ein sonniger Tag.

Ausführlicher Bericht aus Portugal

Unser Aufenthalt in Portugal

Für die letzte von unseren drei Reisen, die unserem Kurs durch das Erasmus-Projekt ermöglicht wurden, ging es für uns nach Santo Andre, einen kleinen Ort in Portugal. Um rechtzeitig anzukommen, mussten wir uns daher schon früh morgens am Flughafen treffen. Auch wenn die Reise, bei der wir nach der Ankunft in Lissabon noch eine zweistündige Busfahrt antreten mussten, für uns anstrengend war, verlief alles nach Plan, was wir auch unseren beiden Lehrern Frau Ommler und Herrn Stumpf zu verdanken haben, die immer ein Auge auf uns hatten. Als wir dann schließlich in Santo Andre angekommen sind, lernten wir alle unsere Gastfamilien kennen und gingen am Abend noch auf eine kleine Feier in der Schule, bei der wir auch nochmal alle anderen beteiligten Schüler aus den anderen Ländern kennenlernen durften.

Am Montag begann für uns der erste Arbeitstag mit einer kleinen ,,Opening Session’’, die von den portugiesischen Lehrern geleitet wurden. Zudem gab es eine Führung, bei der uns die Schule gezeigt wurde sowie mehrere ,,Icebreakingactivities’’, durch die wir einmal mehr mit mehreren Schülern in Kontakt traten. Nach einer Mittagspause ging es für uns weiter mit Portugiesisch-Stunden und Vorträgen von kleinen Gruppen aus jeweils jedem Land, bei denen uns verschiedene politische Systeme näher gebracht wurden. Nachdem wir zum Schluss noch unser neues Wissen in internationalen Gruppen verglichen haben, war unser erster Tag in Portugal bereits vorbei und wir sind zu unseren Gastfamilien zurückgekehrt.

Am Dienstag war es unsere Aufgabe mehr über die Meinung zum Wählen der lokalen Bevölkerung zu erfahren. Dafür sind wir in kleinen Gruppen losgezogen und haben Passanten im Ort befragt. Wir haben einerseits nach deren Wissen über lokale, aber auch über deren Kenntnisse über europäische Wahlen gefragt. Da wir für eine ,,durchschnittliche Meinung’’ viele Antworten brauchten, und nicht jede Person unsere Fragen beantworten wollte oder konnte, dauerte dies einige Stunden. Doch die Mühe hat sich gelohnt, da wir am Nachmittag die verschiedenen Ergebnisse verglichen haben und einen Zusammenhang zwischen dem Alter der Leute und deren Motivation zu wählen feststellen konnten. Als die Schüler dann für den Rest des Tages aus der Schule entlassen wurden, haben wir uns alle später noch bei einem lokalen Sushi-Restaurant verabredet und sind dort am Abend essen gegangen.

Am Mittwoch mussten wir verhältnismäßig früh aufstehen, um den Bus, welcher uns nach Lissabon bringen sollte, rechtzeitig zu erreichen. Nach unserer Ankunft, welche ohne weitere Zwischenfälle erreicht wurde, machten wir uns auf den Weg zur Repräsentative des Europäischen Parlaments, wo wir bereits erwartet wurden. Wir wurden herzlich empfangen, und zu einem Konferenzsaal geleitet, damit wir die dort arbeitenden Menschen nicht störten. Dort versammelt hörten wir einen Workshop darüber, wie man als junger Bürger der Europäischen Union, neben der Nutzung des Wahlrechtes, in Europa aktiv mitwirken kann und etwas bewegen könnte. Nach der anstrengenden Diskussion wurde uns Verpflegung mitgegeben und wir hatten während der darauffolgenden Mittagspause die Zeit, uns im näheren Umfeld umzusehen. Im „Lisbon Story Centre“ bekamen wir nach unserer Mittagspause, in Form eines Rundganges, ausführlich erklärt, wie die Stadt Lissabon entstand. Wir machten uns dann aufgeklärt auf den Weg zurück nach Santo Andre.

Am Donnerstag setzten wir die Arbeit mit dem Auswerten der Umfrageergebnisse fort. Da uns besonders auffiel, dass vor allem junge Menschen geringes Interesse an Wahlen zeigten, suchten wir nach Gründen dafür. Nach einer Besprechung im Plenum arbeiteten wir in kleineren, internationalen Gruppen Vorschläge aus, den Unwillen an der Wahlbeteiligung zu ändern. Auch diese haben wir zwischen den Gruppen verglichen.

Am Freitag war aufgrund von besonders hoher Produktivität nicht mehr viel zu tun. Aus den Vorschlägen suchten wir bestimmte aus und arbeiteten dazu Kampagnen aus, wie wir die Bürger der Europäischen Union zur Europawahl im Mai 2019 bringen könnten. Die nach Portugal gereisten Schüler mussten nach der Besprechung der Kampagnen dann einen kurzen Vortrag auf Portugiesisch halten. Da wir den Nachmittag frei hatten, nutzen viele die Möglichkeit, in die benachbarten Städte zu fahren und sich gemeinsam zu verabschieden.

Am Samstag, an dem wir, die Gruppe aus Deutschland, uns, als erste von dreien, auf den Rückweg begaben, haben wir uns, teilweise auch unter Tränen, von den Portugiesen verabschiedet, welche wir trotz der kurzen Zeit, die wir zusammen verbracht hatten, ins Herz geschlossen hatten. Unser Bus brachte uns nach Lissabon, wo wir unser Gepäck in der Touristeninformation abgaben und wo wir uns noch weiter umsahen und versäumtes vom Mittwoch nachholten, da wir dort nicht ausreichend Zeit hatten, die gesamte Stadt zu erkunden. Wir machten uns jedoch gegen Abend mit dem Flugzeug auf den Weg zurück in unsere biologischen Familien, welche wir früher als geplant erreichten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass wir während dieser sehr arbeitsintensiven Woche nicht nur mehr über Lissabon und die Europäische Union erfahren haben, sondern auch wertvolle Freundschaften geknüpft haben. Die Reise hat allen Beteiligten sehr gefallen.

Ein Beitrag von Laurent R., S1