Macht, Medien, Mitläufer, Masse, Manipulation – „Das Experiment“
Ein spielfreudiger Theaterkurs 10 bringt „Das Experiment“ auf die Bühne und überzeugt das Publikum mit einer hochkonzentrierten ersten Aufführung.
Ahnungslos tanzend betritt eine Gruppe Jugendlicher die Bühne – endlich wieder Party in der alten Fabrik! Doch diese findet ein jähes Ende und die Jugendlichen finden sich in einem Alptraum wieder: Als Teil eines Experiments, von dem sie nichts wissen, sind sie gefangen in der Lagerhalle der alten Fabrik – die Türen sind verschlossen! Es kann nur ein Ziel geben: Irgendwie dieser Hölle entkommen!
Doch was braucht es dazu? Dieser Frage stellen sich die Jugendlichen, die dabei von einer Gruppe von Wissenschaftlern beobachtet werden, die wiederum unter der Kontrolle der Initiatoren des Experiments stehen, die sich selbst allerdings den kritischen Fragen und Kommentaren zweier Beobachter stellen müssen. Der Rahmen ist also gesetzt und diesen wissen die Darsteller hervorragend für sich zu nutzen: So überzeugen beispielsweise die beiden Hauptdarstellerinnen Hilda und Carlotta in einem wortreichen Duell, während Iwo und Filip als besorgte Eltern mit ihrer charmanten Spielweise das Publikum für sich einzunehmen wissen. Es sind immer wieder vor allem auch die leisen Momente, die besonders lange nachwirken, wenn sich zum Beispiel Frau Dr. Dr. (gespielt von Ronja) auf eine sehr eindringliche Art plötzlich dazu aufschwingt, die Jugendlichen im Namen der Moral führen zu wollen. Allen Darsteller:innen gelingt es, ihren Figuren Leben einzuhauchen, indem sie um Macht rangeln, Gemeinheiten austauschen, um Essen streiten und sich vielleicht auch ein kleines bisschen lieben. Der Respekt gebührt ihnen allen und natürlich auch ihrem Lehrer Herrn Krösser, der das hochaktuelle Stück gemeinsam mit den Schüler:innen erarbeitet hat.
Und wenn du dich selber von dem eindrucksvollen Spiel und dem nachdenklich stimmenden Stück überzeugen lassen möchtest und außerdem wissen willst, was es mit den SYNC-Armbändern auf sich hat, dann hast du am Dienstag (04. Juni) um 19.30 Uhr im Atrium die Gelegenheit dazu!
Ein Bericht von Antje Kirchbauer
Fotos: Jesse und Luc