Internationalität
Zielgruppe / Voraussetzungen:
Dieses Profil richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die sich auf der Grundlage ihrer bisher erworbenen guten Englischkenntnisse gerne damit beschäftigen möchten, wie Menschen auf der ganzen Welt ihr Zusammenleben organisieren oder neu gestalten. Sie sollten gerne kommunizieren, gerne etwas vor anderen präsentieren (oder die Bereitschaft zeigen, dies zu erlernen) und neugierig auf Neues sein. Zudem werden die Arbeit mit und in Texten sowie ein Interesse an gesellschaftlichen, geschichtlichen und philosophischen Fragestellungen erwartet. Die zusätzlich angerechneten dritten Wochenstunden für das Seminar sowie Drama entlasten die Schülerinnen und Schüler für ihre Teilnahme an Model United Nations-Konferenzen sowie Drama-Probetagen, die teilweise an Wochenenden stattfinden. Die bilingualen Kurse in englischer Sprache sind keine regulären Englischkurse, d.h. die sprachliche Leistung wird nicht direkt benotet sondern der Inhalt und seine Präsentation stehen im Vordergrund. Allerdings werden zumindest befriedigende bis gute Sprachkenntnisse in Englisch sowie das ständige Bemühen, diese Kenntnisse zu verbessern, vorausgesetzt.
Inhalte:
Im Profil gebenden Fach History (Geschichte auf Englisch) wird untersucht, wie sich – besonders in den letzten beiden Jahrhunderten – die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse und Strukturen entwickelt haben, insbesondere welche Konflikte (z.B. Revolutionen, Kriege) und Lösungsmodelle es gab und wie diese unsere heutige Welt geprägt haben. Dabei soll, entsprechend dem Titel des Profils, der Blick nicht in erster Linie auf Deutschland, sondern vielmehr auf international bedeutsame Entwicklungen gerichtet sein. So steht im ersten Semester die Gründung und der Aufstieg der USA und im dritten Semester der Sowjetunion im Fokus, was im letzten Semester dann in der Entstehung und den Auswirkungen des Kalten Krieges mündet.
Neben der Grundlageneinübung wissenschaftlichen Arbeitens und der Berufsorientierung steht im Seminarfach MUN im Fokus. Die Buchstaben stehen für „Model United Nations“, ein Rollenspiel, an dem Jugendliche aus verschiedenen Ländern teilnehmen und die Arbeit der Vereinten Nationen (UN) imitieren. Dabei werden auf Englisch in verschiedenen Kommissionen (z.B. Menschenrechtskommission), dem Sicherheitsrat oder der Generalversammlung aktuelle Angelegenheiten von weltpolitischer Wichtigkeit debattiert und Lösungen gefunden. Jeder Teilnehmer nimmt dabei die Sichtweise eines zugeteilten Landes ein, wodurch neben dem Bewusstsein für aktuelle internationale Konflikte und politische Rahmenbedingungen auch die Fähigkeit zum Perspektivwechsel und die Toleranz gegenüber anderen Kulturen geschärft wird. Der Unterricht beschäftigt sich daher mit der Erarbeitung grundsätzlicher Aspekte der UN, z.B. der UN Charter, methodischen Aspekten der Recherche, Präsentation und des Debattierens sowie eben mit der Vorbereitung des Besuches von auswärtigen MUN Konferenzen – z. B. in Hamburg, Lübeck und Dänemark. Neben der Vorbereitung auf das zu vertretende Land und die Themen sowie dem eigentlichen Debattieren ist aber gerade auch das Treffen und Kontaktknüpfen mit Schülern aus anderen Ländern ein wichtiger Bestandteil dieses Projektes.
Drama ist Theater in englischer Sprache. In diesem Fach wird durch die Auswahl und Behandlung englischsprachiger Theaterstücke die Sicht von Künstlern auf die Gesellschaft ihrer Zeit betrachtet und durch die Aufführung eines Stückes dieses auch spielerisch-aktiv erlebt. Dies kann anhand moderner wie auch klassischer Stücke erfolgen. So wurde von zurückliegenden Jahrgängen F. Scott Fitzgeralds „The Great Gatsby“ oder Shakespeares „The Tempest“ einstudiert.
Im Fach Philosophie – der einzige Kurs auf Deutsch in diesem Profil – wird nachvollzogen, wie die Denker der verschiedenen Zeiten die Entwicklungen zu erklären versucht haben, möglichst in Bezug auf die historisch behandelten Themen.
Das Ziel der Profilreise ist dem Thema des Profils entsprechend meist London. In welcher Stadt sonst auf der Welt vereinen sich die Themen des Profils (Englisch, geschichtliche Bedeutsamkeit der Stadt und des British Empire, Wirkstätte von bedeutsamen Künstlern wie Shakespeare, etc.) so gut wie hier? Den Haag bietet allerdings eine willkommene Alternative, ist es doch Sitz der Vereinten Nationen und des Internationalen Gerichtshofes.